Auf Spurensuche vom Zillertal ins Wipptal

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Blick auf den Schlegeisstausee
Rastplatz vor der Lavitzalm
Blick über die westlichen Ausläufer der Zillertaler Alpen
Die vergletscherte Bergwelt rund um den Großen Möseler
Grenzübergang Österreich - Italien
Ein prächtiges Panorama mit Hochfeiler, Hochferner und Großem Möseler
Lang getrennt und wieder vereint: die Landshuter Europahütte
Landshuter Europahütte

Die Tour

1. Tag: Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch-Haus – Landshuter Höhenweg – Landshuter Europahütte

2. Tag: Landshuter Europahütte – (Kraxentrager) – Vennalm – Venn – Brenner

Die 2-tägige Bergwanderung führt vom Schlegeisspeicher über den von Wanderern beliebten Aufstieg durch den landschaftlich traumhaften Zamser Grund zum Pfitscher Joch. Entlang des Landshuter Höhenweges, der sich hoch über dem Pfitschertal an die Bergflanken anschmiegt, geht es mit grandiosem Ausblick auf die Pfunderer Berge zur Landshuter Europahütte. Umgeben von herrlicher Bergwelt, folgt am 2. Tag der einsame Abstieg durch Kare und Tälchen hinunter ins reizvolle Venntal und schließlich in die Ortschaft Brenner, wo wir unsere Rückfahrt mit der Bahn antreten.

Autorentipp

Auf der Lavitzalm kann man der äußerst interessanten Naturpark-Ausstellung „pfitscherjoch grenzenlos“ einen Besuch abstatten.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1115 hm
Abstieg
1530 hm
Tiefster Punkt 1349 m
Höchster Punkt Landshuter Europahütte
2700 m
Dauer
10:25 h
Strecke
22,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bushaltestelle Schlegeisstausee

Ziel

Bahnhaltestelle Brenner

Weg

1. Tag:

Wir starten unsere Bergtour direkt bei der Bushaltestelle an der Staukrone des Schlegeisspeichers und wandern zu Beginn ca. 15 Min. auf der Straße bis zum südlichen Parkplatz und erreichen rechts hinter der Brücke die Jausenstation Zamsgatterl. Eingerahmt von steilen Bergflanken, steigen wir sanft durch den Zamser Grund und entlang des Zamser Baches, der von zahlreichen Seitenbächen gespeist wird, in südliche Richtung auf. Nach gut einer Stunde erreichen wir die urige Lavitzalm, auf der man sich eine kleine Stärkung gönnen und die Naturpark-Ausstellung „pfitscherjoch grenzenlos“ besichtigen kann. Von der Alm wandern wir durch die moorige Hochebene und entlang des wildflussartigen Abschnitts des Zamser Baches weiter und gelangen über den „Jochschinder“ nach etwa 30 - 45 Min. zum Stampflerboden, wo wir mit dem Passieren der alten Zollwachhütte Südtiroler Boden betreten. Schon kurz danach zweigt rechterhand der Landshuter Höhenweg ab. Für einen Abstecher zum Pfitscher Joch-Haus (2.277 m), müssen wir unsere Wanderung noch für ein paar Minuten in Richtung Süden fortsetzen. Nach einer Rast beim Schutzhaus kehren wir zur Abzweigung zurück und folgen dem Landshuter Höhenweg in westlicher Richtung. Vorbei an kleinen Lacken und Seen, genießen wir die Ausblicke auf die hohen Gipfel der Zillertaler Alpen und die steilen Gipfel der Pfunderer Berge. Der Höhenweg schmiegt sich durchwegs sanft an die Bergflanken der Hohen Wand, der Kluppe und des Kraxentragers an, zieht sich durch weitläufige Kare und endet nach 2 ½ bis 3 Std. Gehzeit bei der Landshuter Europahütte (2.713 m).

2. Tag:

Nach einer angenehmen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück auf über 2.700 m Seehöhe, sollte vor dem Abstieg zum Brenner noch eine Besteigung des nahe gelegenen und knapp 3.000 m hohen Kraxentragers ins Auge gefasst werden. In gut 1 Std. hat man den Anstieg auf den aussichtsreichen Gipfel geschafft. Von dort nach ca. 1 ½ Std. auf der Friedrichshöhe zurück, führt uns der folgende Abstieg nach einem anfänglich leicht verblockten Gelände in das weitläufige Kar oberhalb des Venntales. Kleine Bächlein, zahlreiche Quellen, eine bunte Blumenwelt, Tälchen und Kuppen prägen diese ursprüngliche Landschaft. Die Steilstufe, die wir auf ca. 1.900 m erreichen, wird orographisch links umgangen. Anfangs noch durch einen lichten Lärchenwald, tauchen wir in einen knorrigen Fichtenwald ein und erreichen die Vennalm auf 1.527 m. Bevor wir unsere Wanderung nach Venn fortsetzen, schweifen unsere Blicke nochmals in den Talschluss, der von Wasserfällen und Felswänden begrenzt wird. Unser weiterer Abstieg führt uns zum Weiler Venn (1.458 m) mit seiner kleinen Gastwirtschaft. Der letzte Teil des Abstieges führt durch den Wald auf der Forststraße bis kurz vor die ehemalige Bahnhaltestelle Brennersee (diese Haltestelle wird von den ÖBB nicht mehr angefahren). Wir passieren die Unterführung und gelangen somit auf die Bundesstraße, über diese wir nach ca. 15 Min. Gehzeit den Ort Brenner (1.370 m) und damit auch den Bahnhof am südlichen Ortsende erreichen.

Mögliches Gipfelziel von der Landshuter Europahütte:

Kraxentrager (2.999 m)

Die Bergtour von der Landshuter Europahütte auf den Kraxentrager sollte man unbedingt ins Auge fassen. Bereits nach gut 1 Std. steht man auf diesem „Quasi-3.000er“, der ein äußerst imposanter Aussichtsberg ist. Der Anstieg ist bis auf eine seilversicherte und etwas luftige Stelle unschwierig (275 Höhenmeter, 1 Std., T3).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anreise ab Mayrhofen über Ginzling:

Die Linie 4102 Mayrhofen - Ginzling - Schlegeis-Stausee verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen.

Rückreise ab Brenner nach Mayrhofen:

Die Bahnen der ÖBB fahren mehrmals täglich über Innsbruck nach Jenbach.

Von dor fährt die Zillertalbahn nach Mayrhofen.

Anfahrt

Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis zum Schlegeisstausee.

Kostenpflichtige Mautstraße zwischen Ginzling und Schlegeisstausee.

Parken

Kostenloser Parkplatz

Weitere Informationen

Am Rande… Ein europäisches Schicksal

1899 errichtete die DAV-Sektion Landshut auf 2.713 m die Landshuter Hütte genau auf der Gratschneide zwischen dem Wipptal und dem Pfitschertal - damals noch gänzlich in Tirol. Während des I. Weltkrieges blieb die Hütte 10 Jahre unbewirtschaftet. Mit dem Ende des Krieges wurde die neue Staatsgrenze entlang des Grates gezogen – und damit mitten durch die Schutzhüte. Der italienische Teil war dann über viele Jahre nicht mehr zugänglich.

Nach dem II. Weltkrieg verfiel die ganze Hütte. Die in Österreich liegende Hälfte wurde 1945 enteignet, 8 Jahre später wieder instand gesetzt, 1966 aber ganz geschlossen und erst 1972 wieder eröffnet. Der in Italien liegende Teil der Hütte verfiel zusehends. In den 1980er Jahren wurde die Idee einer „Europahütte“ geboren und im Jahr 1984 umgesetzt. Im Jahr 1988 waren der österreichische und der italienische Teil der Landshuter Hütte wieder hergestellt.

Die Schlafräume befinden sich heute in Nordtirol, die Gaststube auf Südtiroler Boden. Die ganze Hütte umfasst 100 Schlafplätze, 2 Küchen und 3 Speisesäle. Die Grenzziehung durch die Hütte ist nach wie vor ein Kuriosum - mit dem Zusatz „Europahütte“ wurde aber ein wertvolles Zeichen gesetzt. Statt Abgrenzung und Teilung stehen damit Offenheit, Verbindung und das Grenzenlose im Vordergrund.

Ausrüstung

Wanderschuhe sehr empfehlenswert.

Sicherheitshinweise

Keine besonderern Sicherheitshinweise.

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