2_09 Altdorf bei Nürnberg. Rundwanderweg 9 : Rasch - Ludwigskanal - Dörlbach - Rasch

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

St. Michaelskirche in Rasch
Rasch Ehemaliger Herrensitz heute Pfarrhaus
Rasch Kaarweg 2 Ehemaliges Wohnstallhaus
Rasch Raffeisenstr. Ehemaliger Gastho
Rasch Am Kirchenbühl 14 Ehemaliges Wohnstallhaus
Ludwiskanal
Ludwigskanal
Ludwigskanal
Ludwigskanal
Ludwigskanal im Winter
Am Ludwigskanal
Dörlbacher Abschnitt
Gaststätte "Zum Ludwigskanal" in Schwarzenbach
Treidelschiff "Elfriede"
Denkmal auf der Dörlbacher Au
Standortplan Rasch

Die Tour

Der Rundwanderweg 9 führt von der St. Michaelskirche in Rasch durch Flur und Wald hinaus zu dem Ludwigskanal, welcher früher für eine schiffbare Verbindung zwischen dem Main und der Donau sorgte.  Im Gasthaus "Zum Ludwigskanal" besteht Gelegenheit zur Einkehr. Der Rückweg erfolgt über Dörlbach und über die Dörlbacher Au zurück zum Ausgangspunkt in Rasch.

Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.

Die St. Michaelskirche  in Rasch war die Mutterkirche  Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.

Der Ludwigskanal (Ludwig-Donau-Main-Kanal) wurde von dem bayerischen König Ludwig I. angeregt und in 9 Jahren von 1836 bis 1845 gebaut. Planer und Leiter war Heinrich von Pechmann. Der Kanal hat von Bamberg bis Kelheim an der Donau eine Länge von 173 km und überwindet in 100 Schleusen einen Höhenunterschied von 183 m. Vor allem in unserem Gebiet wurde das Bauvorhaben durch Schleusen, Dämme, Einschnitte und Brücken sehr kostspielig. Der Brückkanal z.B. überspannt das Schwarzachtal in einem Bogen von 18 m Höhe und 80 m Länge. Oberhalb des Dörlbacher Einschnitts liegt die sogenannte Kaserne, eine Unterkunft für 300 Arbeiter, die beim Bau dieses Abschnittes beschäftigt waren. Der Kanal stand von Anfang an in Konkurrenz zur Eisenbahn und verlor bald seine wirtschaftliche Bedeutung. Heute ist er ein Paradies für Angler; das frühere Industriedenkmal ist heute eine echte Naturidylle geworden. Immer noch stehen am Kanal zahllose Obstbäume, deren Ertrag auch heute noch versteigert wird. An vielen Schleusen stehen Schleusenwärterhäuschen aus Sandstein.

Jeweils an einem Sonntag in den Monaten Mai bis September erfolgen Fahrten auf dem Treidelschiff Elfriede zwischen dem Dörlbacher Einschnitt und der Gaststätte „Zum Ludwigskanal“ in Schwarzenbach. (Fahrtbeginn: 13:00 / 14:00 / 15:00 / 16:00) Fahrzeit etwa 45 Min. mit Informationen über die Geschichte des Kanals.

Dörlbacher Au: Auf der Hochebene oberhalb von Dörlbach befindet sich in einer Kurve an der Verbindungsstraße zwischen Dörlbach und Westhaid ein Kriegerdenkmal. Das Denkmal ist etwa 2 Meter hoch und aus Burgsandstein gefertigt. Es ist mit einem Metallzaun gesichert. Auf dem Denkmal befindet sich eine Marmortafel mit einer Inschrift:

Errichtet zum Andenken an die Glorreichen Siege der Deutschen in Frankreich in den Jahren 1870-71 und an das Friedensfest am 3. März 1871. Gestiftet von den Gemeinden Schwarzenbach und Dörlbach. Zum Gedenken an den Frieden wurden am Denkmal vier Friedenslinden gepflanzt.

Autorentipp

Besichtigung der romantischen Wehrkirche in Rasch

Treidelfahrt mit der "Elfriede"

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
67 hm
Abstieg
67 hm
Tiefster Punkt 375 m
Höchster Punkt 441 m
Dauer
3:00 h
Strecke
10,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz bei der St. MIchaelskirche in Rasch oder SV Rasch (Bushäuschen)

Ziel

Parkplatz bei der St. MIchaelskirche in Rasch oder SV Rasch (Bushäuschen)

Weg

Vom Parkplatz beim SV Rasch (Bushäuschen) oder bei der St. Michaelskirche in Rasch (Wanderwegetafel) gehen wir zur Ortsmitte in Richtung Osten über die Straße "Am Finkenbühl". Ca. 200 m nach dem Ortsausgang biegen wir rechts in einen Feldweg ab und folgen dem Wegezeichen bis zum Wald. Nach weiteren 400 m durch den Wald treffen wir auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal.

Wir biegen rechts ab und gehen am Kanal entlang. Nach ca. 1 km finden wir bei den Wochenenhäusern eine weitere Wanderwegetafel mit Parkmöglichkeit. Immer am Kanal entlang treffen wir nach ca. 2,5 km auf den Liegeplatz des Treidelschiffs "Elfriede". Nach weiteren 500 m biegen wir bei der Brücke über den Kanal rechts ab in Richtung Dörlbach.

Wir treffen auf die Fahrstraße, gehen auf ihr ca. 100 m nach links und biegen dann rechts ab in die "Austraße". Wir folgen der Straße und biegen bei dem Kriegerdenkmal rechts ab. Nach ca. 1,5, km treffen wir auf das Naturdenkmal "Totenbusch". Hier biegen wir scharf links ab, gehen über eine breiten Feldweg und erreichen nach zweimaligem Rechtsabbiegen den Wald, durch den wir abwärts zum Ausgangspunkt der Kirche in Rasch kommen.

Charakter der Wegstrecke: Leichte Anstiege, überwiegend ebene Schotterwege (am Ludwigskanal und auf der Dörlbacher Au). Herrliche Fernsicht zur Jurahochfläche mit der Erndorfer Höhe, Fürberg, Trutenberg mit Stöckelsberg, Gnadenberg mit dem Klosterberg, Rascher Berg und Dillberg.

Highlight: Besuch der romantischen Wehrkirche in Rasch

Rollstuhleignung: Vom Parkplatz an der Gspannberger Straße in beide Richtungen am Ludwigskanal  gut befahrbarer Schotterweg (Achtung: Viel Fahrradverkehr). Am Dörlbacher Einschnitt, am Weg vom Kanal nach Dörlbach und von dort hinauf zum Kriegerdenkmal mäßige Steigungen bzw. Gefälle. Abstieg nach Rasch im Wald steil - nicht geeignet.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf. Nürnberg nach Bahnhof Altdorf

Bus 550  Altdorf - Rasch -Wappeltshofen

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt: Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt: Altdorf / Leinburg

weiter auf Rascher Straße nach Rasch

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

Gaststätte "Zum Ludwigskanal" in Schwarzenbach (ca. 800 m von der Kanalbrücke bei Dörlbach) Tel, 09183 250  Ruhetage: Di und Mi bis 15:00

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